Pristomyrmex punctatus: Unterschied zwischen den Versionen

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'''''Pristomyrmex punctatus''''' (früher: ''P. pungens'') ist in Japan verbreitet. Die Art wurde auch bereits in Deutschland an Privathalter verkauft; eine längere Haltung gelang jedoch nicht.
'''''Pristomyrmex punctatus''''' (früher: ''P. pungens'') ist in Japan verbreitet. Die Art wurde auch bereits in Deutschland an Privathalter verkauft; eine längere Haltung gelang jedoch nicht.


Ein wenig ermutigender Haltungsbericht: http://www.ameisenforum.de/exotische-arten/25217-pristomyrmex-pungens-haltungserfahrungen.html
Ein wenig ermutigender Haltungsbericht: http://www.ameisenforum.de/exotische-arten/25217-pristomyrmex-pungens-haltungserfahrungen.html Der Diskussionsthread dazu ist nicht mehr zugänglich (05. Sept. 2011)


''P. punctatus'' hat keine morphologischen Königinnen (Gynen) und auch keine ergatoiden oder andersartigen begatteten Weibchen. Junge Arbeiterinnen pflanzen sich zunächst thelytok-parthenogenetisch fort (aus den unbesamten Eiern entstehen Arbeiterinnen). Ältere Arbeiterinnen gehen zum Außendienst über. Männchen werden in geringer Zahl produziert, spielen aber keine Rolle; man findet keinerlei begattete Weibchen.
''P. punctatus'' hat keine morphologischen Königinnen (Gynen) und auch keine ergatoiden oder andersartigen begatteten Weibchen. Junge Arbeiterinnen pflanzen sich zunächst thelytok-parthenogenetisch fort (aus den unbesamten Eiern entstehen Arbeiterinnen). Ältere Arbeiterinnen gehen zum Außendienst über. Männchen werden in geringer Zahl produziert, spielen aber keine Rolle; man findet keinerlei begattete Weibchen.
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Unter den Arbeiterinnen gibt es zwei Größenklassen, wobei die kleineren Tiere sich normal fortpflanzen und dann arbeiten, während die größeren praktisch nur Eier legen und ihre Larven von den kleinen Arbeiterinnen mit durchfüttern lassen. Solche "parasitischen" Linien scheinen im Verbreitungsgebiet der Art immer wieder zu entstehen. In Populationen mit den großen Arbeiterinnen nehmen diese allmählich überhand und schließlich sterben die "infizierten" Völker ab.
Unter den Arbeiterinnen gibt es zwei Größenklassen, wobei die kleineren Tiere sich normal fortpflanzen und dann arbeiten, während die größeren praktisch nur Eier legen und ihre Larven von den kleinen Arbeiterinnen mit durchfüttern lassen. Solche "parasitischen" Linien scheinen im Verbreitungsgebiet der Art immer wieder zu entstehen. In Populationen mit den großen Arbeiterinnen nehmen diese allmählich überhand und schließlich sterben die "infizierten" Völker ab.


Hier sind Bilder von einer großen und einer kleinen Arbeiterin sowie von deren Ovarien; die große hat 4, die kleine nur 2  Ovariolen:
Hier sind Bilder von einer großen und einer kleinen Arbeiterin sowie von deren Ovarien; die große hat 4, die kleine nur 2  Ovariolen: http://photo.mywiki.jp/dobatan/81991/20081118/20081118200918-502cc8c6.jpg Seite nicht mehr zugänglich (05. Sept. 2011)
 
http://photo.mywiki.jp/dobatan/81991/20081118/20081118200918-502cc8c6.jpg


Für die Haltung von Pristomyrmex punctatus sind die beiden folgenden Arbeiten vielleicht weniger von Interesse, deshalb wird hier nur darauf hingewiesen:
Für die Haltung von Pristomyrmex punctatus sind die beiden folgenden Arbeiten vielleicht weniger von Interesse, deshalb wird hier nur darauf hingewiesen:

Aktuelle Version vom 5. September 2011, 07:26 Uhr

Pristomyrmex punctatus
P. punctatus ArbeiterinP. punctatus Arbeiterin
Systematik
Unterfamilie: Myrmicinae
Gattung: Pristomyrmex
Art: Pristomyrmex punctatus
Weitere Informationen
Verbreitung: Japan
Wissenschaftlicher Name
Pristomyrmex punctatus

(Smith, 1860)

Pristomyrmex punctatus (früher: P. pungens) ist in Japan verbreitet. Die Art wurde auch bereits in Deutschland an Privathalter verkauft; eine längere Haltung gelang jedoch nicht.

Ein wenig ermutigender Haltungsbericht: http://www.ameisenforum.de/exotische-arten/25217-pristomyrmex-pungens-haltungserfahrungen.html Der Diskussionsthread dazu ist nicht mehr zugänglich (05. Sept. 2011)

P. punctatus hat keine morphologischen Königinnen (Gynen) und auch keine ergatoiden oder andersartigen begatteten Weibchen. Junge Arbeiterinnen pflanzen sich zunächst thelytok-parthenogenetisch fort (aus den unbesamten Eiern entstehen Arbeiterinnen). Ältere Arbeiterinnen gehen zum Außendienst über. Männchen werden in geringer Zahl produziert, spielen aber keine Rolle; man findet keinerlei begattete Weibchen.

Unter den Arbeiterinnen gibt es zwei Größenklassen, wobei die kleineren Tiere sich normal fortpflanzen und dann arbeiten, während die größeren praktisch nur Eier legen und ihre Larven von den kleinen Arbeiterinnen mit durchfüttern lassen. Solche "parasitischen" Linien scheinen im Verbreitungsgebiet der Art immer wieder zu entstehen. In Populationen mit den großen Arbeiterinnen nehmen diese allmählich überhand und schließlich sterben die "infizierten" Völker ab.

Hier sind Bilder von einer großen und einer kleinen Arbeiterin sowie von deren Ovarien; die große hat 4, die kleine nur 2 Ovariolen: http://photo.mywiki.jp/dobatan/81991/20081118/20081118200918-502cc8c6.jpg Seite nicht mehr zugänglich (05. Sept. 2011)

Für die Haltung von Pristomyrmex punctatus sind die beiden folgenden Arbeiten vielleicht weniger von Interesse, deshalb wird hier nur darauf hingewiesen:


Eisuke HASEGAWA, Kazuya KOBAYASHI, Norihiro YAGI & Kazuki TSUJI (2011): Complete mitochondrial genomes of normal and cheater morphs in the parthenogenetic ant Pristomyrmex punctatus (Hymenoptera: Formicidae). Myrmecological News 15 85-90 Online Earlier, for print 2011.

http://www.myrmecologicalnews.org/cms/images/pdf/online_earlier/mn15_85-90_non-printable.pdf


Kazuki TSUJI & Shigeto DOBATA (2011): Social cancer and the biology of the clonal ant Pristomyrmex punctatus (Hymenoptera: Formicidae). Myrmecological News 15 91-99 Online Earlier, for print 2011.

http://www.myrmecologicalnews.org/cms/images/pdf/online_earlier/mn15_91-99_printable.pdf

Die Entstehung der “cheater morph” (Täuscher-Morphe, praktisch eine sozialparasitische Form der Art P. punctatus) wird als „sozialer Krebs“ bezeichnet. Die cheater pflanzen sich parthenogenetisch fort, so wie die normale Form, leben aber auf deren Kosten. In dieser Arbeit werden die cheater auch als „ergatoide Königinnen“ bezeichnet, obwohl sie nie begattet sind und keine funktionellen Arbeiterinnen erzeugen. – Auch an dieser Stelle sei vermerkt, dass die Terminologie in der Biologie recht frei gehandhabt wird; es gibt keine Vorschriften (anders als in der Taxonomie).


Siehe auch: Archiv älterer Ereignisse - XV Internationaler Kongress der IUSSI in Washington, Zusammenfassungen (28.08.2006)