Leptothorax pacis: Unterschied zwischen den Versionen

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Bild 2: Die Serie zeigt den Verlauf der Paarung. Links: Die Verhängung (hier wird das Sperma übertragen), Mitte: Das Weibchen dreht sich so, dass es (rechts) das Männchen in die Gaster beißen kann. Die Position ist jetzt genau umgekehrt wie links.
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Version vom 7. März 2006, 16:42 Uhr

Leptothorax pacis (Kutter), Myrmicinae, ist eine arbeiterlose, dauerhaft sozialparasitische Ameise in Nestern von Leptothorax acervorum. Sie lebt in höheren Lagen der Alpen, von den französischen Alpen bis nach Slowenien (Triglav-Gebiet)und kommt auch in den bayrischen Alpen vor. Da sie mit den Königinnen der Wirtsart koexistiert, sind immer Arbeiterinnen vorhanden, die sich um die Brut der Parasitenkönigin kümmern. Es werden nur Männchen und Jungköniginnen dieser Art aufgezogen.

Die Weibchen zeigen in Nestnähe ein Locksterzelverhalten (vgl. Harpagoxenus sublaevis) und werden von anfliegenden Männchen begattet. Wie sie anschließend in Wirtsnester gelangen, ist noch ungeklärt.

L. pacis ist sehr nahe mit der Wirtsart verwandt, aber auch mit zwei weiteren arbeiterlosen Inquilienen, L. kutteri und L. goesswaldi (s.d.). Alle drei kommen im Alpenraum vor, oft sind zwei der Arten in einer Population von L. acervorum zu finden, die zusätzlich noch von dem Sklavenhalter Harpagoxenus sublaevis parasitiert wird.

Wegen der ähnlichen Lebensweise (arbeiterlose Inquilinen), eines ventralen Anhangs am Postpetiolus („Parasitendorn“), einer bei allen dreien deutlich erhöhten Chromosomenzahl, und wegen des intzerspezifisch wirksamen Sexualpheromons hat man die drei Arten L. pacis, L. kutteri und L. goesswaldi früher in eine eigene Gattung „Doronomyrmex“ zusammengefasst. Bolton (2003) hat diese Gattung mit Leptothorax synonymisiert.

Bild 1: Jungkönigin der sozialparasitischen, arbeiterlosen Ameise Leptothorax pacis Kutter (früher: Doronomyrmex pacis). Die Wirtsart ist Leptothorax acervorum. Über den ausgestreckten Stachel wird ein Sexualpheromon aus der Giftdrüse angeboten, das die Männchen anlockt. Der "Parasitendorn" unter dem Postpetiolus ist deutlich sichtbar (der Petiolus trägt bei allen Arten der Gattung ventral einen kleinen, dornförmigen Fortsatz).

Leptpacis sterzelnd-wiki Kopie.jpg

Bild 2: Die Serie zeigt den Verlauf der Paarung. Links: Die Verhängung (hier wird das Sperma übertragen), Mitte: Das Weibchen dreht sich so, dass es (rechts) das Männchen in die Gaster beißen kann. Die Position ist jetzt genau umgekehrt wie links.

LpacisKopSeq.jpg