Fliegen: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Kategorie:Krankheiten und Parasiten]
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Version vom 19. Februar 2009, 23:00 Uhr

Es gibt mehrere Fliegenarten, deren Larven sich endoparasitisch in Ameisen entwickeln.

Eines der häufigst zitierten Beispiele ist die auch in Deutschland vorkommende Strongygaster globula (in älterer Literatur: = Tamiclea globula). So weit man weiß, belegt die Fliege schwärmende Lasius-Königinnen mit jeweils einem Ei. Die Fliegenlarve bohrt sich in die Ameise, die scheinbar normal eine Kolonie zu gründen versucht. Im Frühjahr, April-Mai, kriecht dann eine Fliegenmade aus der Gaster der Ameisenkönigin. Sie verpuppt sich rasch, und die überlebende Ameisenkönigin "pflegt" das Puppentönnchen, manchmal über Wochen und Monate, bis die adulte Fliege schlüpft. Die Fliegenlarve bzw. die Puppe "manipuliert" also die todgeweihte Wirtskönigin sogar so weit, dass sie das Puppentönnchen umherträgt und putzt. Die Häufigkeit des Befalls scheint gering zu sein; einige wenige unter 100 Lasius niger-Königinnen sollen parasitiert sein.

Ein neuartiges Beispiel:

Hier sind zwei Jungköniginnen von Lasius platythorax abgebildet (vgl. den ganz flachen Thorax des rechten Tieres). Sie waren bei einem Hochzeitsflug bei Erftstadt (Nähe Köln) aufgesammelt worden. Am Tag danach (also fast direkt nach dem Hochzeitsflug!) krochen Maden einer bisher nicht bestimmten Fliegen-Art aus den Hinterleibern (vgl. linkes Tier und weitere 7 Larven daneben). Da über derartige Parasitierung bei Lasius-Arten in Deutschland nichts bekannt zu sein scheint, sollte bei weiteren Funden die Deutsche Ameisenschutzwarte benachrichtigt werden. Die Larven sollten sich bald nach dem Verlassen des Wirtstieres verpuppen. Dann könnte man die adulten Fliegen schlüpfen lassen, die durch einen Fliegenspezialisten bestimmt werden könnten. Ist die Fliege eine einheimische Art? (22.08.06)

Las platyth mit Maden.jpg