Myrmecocystus: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Myrmecocystus''' ist eine Gattung aus der Unterfamilie Formicinae, die auch als Honigtopfameisen bezeichnet werden. Sie ist an das Leben in Halbwüsten angepasst, wo die Ameisen tiefe Bodennester anlegen. Während der trockenen Sommerzeit gibt es in ihrem Lebensraum keine Honigtau liefernden Insekten.  
'''''Myrmecocystus''''' ist eine Gattung aus der Unterfamilie [[Formicinae]], die auch als Honigtopfameisen bezeichnet werden. Sie ist an das Leben in Halbwüsten angepasst, wo die Ameisen tiefe Bodennester anlegen. Während der trockenen Sommerzeit gibt es in ihrem Lebensraum keine Honigtau liefernden Insekten.  


Um in dieser Zeit die Versorgung mit Kohlehydraten sicher zu stellen, werden im Frühjahr einige Arbeiterinnen sehr stark mit Honigtau gefüttert, so dass ihr Kropf und damit die Gaster bis auf Erbsengröße anschwellen. Diese Speichertiere (= Repleten) hängen in tiefen Kammern von der Decke und sind nicht fähig, sich eigenständig fortzubewegen. Während der nahrungsarmen Zeit geben sie den Kropfinhalt per Regurgitation an die Nestgenossinnen wieder ab.
Um in dieser Zeit die Versorgung mit Kohlehydraten sicher zu stellen, werden im Frühjahr einige Arbeiterinnen sehr stark mit Honigtau gefüttert, so dass ihr Kropf und damit die Gaster bis auf Erbsengröße anschwellen. Diese Speichertiere (= Repleten) hängen in tiefen Kammern von der Decke und sind nicht fähig, sich eigenständig fortzubewegen. Während der nahrungsarmen Zeit geben sie den Kropfinhalt per Regurgitation an die Nestgenossinnen wieder ab.


(Beachte: Als „desert“ werden in der amerikanischen Literatur auch solche Regionen bezeichnet, die im geografischen Sinne Halbwüsten sind, die also noch einen beträchtlichen Bewuchs mit xeromorphen Pflanzen aufweisen!).
(Beachte: Als „desert“ werden in der amerikanischen Literatur auch solche Regionen bezeichnet, die im geografischen Sinne Halbwüsten sind, die also noch einen beträchtlichen Bewuchs mit xeromorphen Pflanzen aufweisen!)
 
Bekannte Vertreter dieser Gattung sind ''[[Myrmecocystus mimicus]]'' und ''[[Myrmecocystus mexicanus]]''. Die ersten ''M. mexicanus''-Jungköniginnen wurden spätestens 2003 durch den Ameisenhandel eingeführt. Versuche zur Koloniegründung und Haltung sind anscheinend stets gescheitert; bis Februar 2009 sind jedenfalls keine Berichte über erfolgreiche Haltung aufgetaucht. Auch die Haltung der ebenfalls importierten ''M. mimicus'' ist wahrscheinlich mit diversen Schwierigkeiten behaftet, ebenfalls ist bislang kein einziger Bericht über eine langfristig erfolgreiche Haltung zu finden.


[[Benutzer:A. Buschinger|A. Buschinger]] 09:23, 25. Feb. 2009 (UTC)
[[Benutzer:A. Buschinger|A. Buschinger]] 09:23, 25. Feb. 2009 (UTC)
'''Myrmecocystus mexicanus''' ist eine weitere Art aus der Gattung. Die ersten Jungköniginnen wurden spätestens 2003 eingeführt. Versuche zur Koloniegründung und Haltung  sind anscheinend stets gescheitert; bis Februar 2009 sind jedenfalls keine Berichte über erfolgreiche Haltung aufgetaucht.

Version vom 25. Februar 2009, 19:48 Uhr

Myrmecocystus ist eine Gattung aus der Unterfamilie Formicinae, die auch als Honigtopfameisen bezeichnet werden. Sie ist an das Leben in Halbwüsten angepasst, wo die Ameisen tiefe Bodennester anlegen. Während der trockenen Sommerzeit gibt es in ihrem Lebensraum keine Honigtau liefernden Insekten.

Um in dieser Zeit die Versorgung mit Kohlehydraten sicher zu stellen, werden im Frühjahr einige Arbeiterinnen sehr stark mit Honigtau gefüttert, so dass ihr Kropf und damit die Gaster bis auf Erbsengröße anschwellen. Diese Speichertiere (= Repleten) hängen in tiefen Kammern von der Decke und sind nicht fähig, sich eigenständig fortzubewegen. Während der nahrungsarmen Zeit geben sie den Kropfinhalt per Regurgitation an die Nestgenossinnen wieder ab.

(Beachte: Als „desert“ werden in der amerikanischen Literatur auch solche Regionen bezeichnet, die im geografischen Sinne Halbwüsten sind, die also noch einen beträchtlichen Bewuchs mit xeromorphen Pflanzen aufweisen!)

Bekannte Vertreter dieser Gattung sind Myrmecocystus mimicus und Myrmecocystus mexicanus. Die ersten M. mexicanus-Jungköniginnen wurden spätestens 2003 durch den Ameisenhandel eingeführt. Versuche zur Koloniegründung und Haltung sind anscheinend stets gescheitert; bis Februar 2009 sind jedenfalls keine Berichte über erfolgreiche Haltung aufgetaucht. Auch die Haltung der ebenfalls importierten M. mimicus ist wahrscheinlich mit diversen Schwierigkeiten behaftet, ebenfalls ist bislang kein einziger Bericht über eine langfristig erfolgreiche Haltung zu finden.

A. Buschinger 09:23, 25. Feb. 2009 (UTC)