Fragen und Antworten: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Hier kann jeder Fragen stellen, die wir dir gerne beantworten. Diese Seite ist für Fragen über Ameisen gedacht. Für Software-/Anwendungsfragen bitte [[AmeisenWiki:Ich brauche Hilfe]] benutzen.'''
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Eine kurze Frage.
 
Stehen Dinoponera quadriceps unter Schutz?
 
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Eine Frage: Was passiert, wenn in einer streng [[Monogynie|monogynen]] Kolonie (z.B. [[Lasius niger|L. niger]]) die Königin stirbt (z.B. wegen Alter)? Sterben dann die Arbeiterinnen auch so langsam ab, werden sie von einem andern niger-Nest aufgenommen, adoptieren sie eine Jungkönigin? Vielen Dank für Antworten schon im Voraus. Entschuldigung, dass ich hier schreibe, aber ich habe in diversen anderen Seiten (z.B. Foren) nichts gefunden. [[Benutzer:84.179.209.16|84.179.209.16]] 12:13, 31. Dez 2005 (CET)
 
 
 
Also, stirbt die Koenigin, ist die Kolonie zum Tode verurteilt. Zuerst lebt sie noch weiter, dann sterben die Arbeiterinnen nach und nach weg. Da keine neue Brut hinzukommt, wird die Kolonie daher immer keiner, bis ale tot sind.
Die Adoption einer neuen Koenigin sowie das hinzugeben der verbleibenden Arbeiter zu einer anderen Kolonie ist nicht moeglich.
Aber unter normalen Umstaenden stirbt eine Koenigin nicht so schnell. Die aelteste in Gefangenschaft gehaltene Lasius niger Koenigin wurde 29 Jahre alt.
ciao
 
Witzman
 
 
 
Jetzt ist mir Witzman zuvor gekommen ;-). Ich schreib's noch etwas ausführlicher:
 
Es hängt von der Art ab (wie meistens!). Normalerweise sterben Kolonien monogyner Arten nach dem Tod der Königin allmählich aus. Falls noch Larven als Nachwuchs der alten Königin vorhanden sind, werden diese noch in demselben, oder im folgenden Jahr aufgezogen. Oft entstehen daraus sogar mehr junge Königinnen als während der Anwesenheit der alten Königin (sie „hemmt“ die Entstehung von zu vielen Jungköniginnen, so dass aus den weiblichen Larven bevorzugt Arbeiterinnen entstehen). Die jungen Königinnen (und evtl. Männchen) schwärmen aber ab; im Nest tut sich nur so lange noch etwas bis die letzte Arbeiterin tot ist.
So geht das bei ''Lasius niger'' und den meisten anderen ''Lasius''-Arten (abgesehen eben von den polygynen wie ''Lasius neglectus'').
 
Auch bei den monogynen ''Tetramorium''-Arten wird kein Nachwuchs von Arbeiterinnen erzeugt, weil die Arbeiterinnen keine Ovariolen besitzen.
 
Oft aber haben auch Arbeiterinnen Ovariolen (Eierstöcke) und beginnen nach dem Tod der Königin Eier zu legen. Die bleiben unbefruchtet und entwickeln sich entsprechend nur zu Männchen. Bei Arten mit langlebigen Arbeiterinnen kann das sogar noch 1 oder 2 Jahre lang geschehen, eben auch bis zum Ende der letzten Arbeiterinnen. Beispiele sind ''Temnothorax nylanderi, T. unifasciatus, T. affinis'' und andere, sowie die  Sklavenhalter ''Harpagoxenus sublaevis'' und ''H. canadensis'' und einige ''Myrmoxenus''-Arten.
 
Auch bei vielen Arten mit fakultativer Polygynie (ein Volk kann eine oder mehrere fertile Königinnen enthalten) ziehen weisellose Arbeiterinnen in der Regel eigene Söhne in großer Zahl auf (Bsp. ''Leptothorax acervorum, L. muscorum'').
Es ist noch längst nicht bei allen Arten wirklich untersucht, wie sie sich in dieser Hinsicht verhalten!
Adoption einer Jungkönigin der eigenen Art durch ein weiselloses Volk ist allenfalls bei den fakultativ polygynen Arten denkbar. Arbeiterinnen werden wohl niemals in einem anderen Volk aufgenommen.
 
A. Buschinger
 
*Vielen Dank für Ihre schnellen Antworten! Obwohl ich mich ehrlich gesagt darüber wundere: Dies ist doch ein großer Biomasse-Verlust (die Arbeiterinnen können keinen Nachwuchs (nur Mänchen) produzieren), würden sie von einer anderen Kolonie der gleichen Art adoptiert würden sie mehr zur Arterhaltung beitragen... Ameisen sind doch sonst sehr effizient. Trotzdem nocheinmal vielen Dank!
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Bitte auf Rechenfehler überprüfen; ich kann eigentlich nur bis drei zählen :-(
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Hinterlassen Ameisen als Kot eigentlich Feststoffe oder flüssiges?
Hinterlassen Ameisen als Kot eigentlich Feststoffe oder flüssiges?
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@ Witzman: Das stimmt nicht ganz. Der Kot der adulten Ameisen ist flüssig oder breiig, trocknet natürlich dann rasch ein, wenn er an einem trockenen Ort abgesetzt wird. Dagegen ist das Meconium (larvaler Kot, der erst kurz vor der Verpuppung abgesetzt wird) eine ziemlich feste, nur leicht feuchte Masse. (A. Buschinger)
@ Witzman: Das stimmt nicht ganz. Der Kot der adulten Ameisen ist flüssig oder breiig, trocknet natürlich dann rasch ein, wenn er an einem trockenen Ort abgesetzt wird. Dagegen ist das Meconium (larvaler Kot, der erst kurz vor der Verpuppung abgesetzt wird) eine ziemlich feste, nur leicht feuchte Masse. (A. Buschinger)
 
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:Das Problem dabei ist, dass diese Art erst seit einigen Wochen/Monaten abgeboten wird, und somit noch sogut wie keine Haltungsberichte zu finden sind. Was ich gelesen habe, unterscheiden sie sich fast nicht von Messor barbarus ausser, dass sie einen anderen Lebensraum (hoeher, wenn ich mich recht erinnere) bevoelkern. [[Benutzer:Witzman|Witzman]] 21:55, 21. Feb 2006 (CET)
:Das Problem dabei ist, dass diese Art erst seit einigen Wochen/Monaten abgeboten wird, und somit noch sogut wie keine Haltungsberichte zu finden sind. Was ich gelesen habe, unterscheiden sie sich fast nicht von Messor barbarus ausser, dass sie einen anderen Lebensraum (hoeher, wenn ich mich recht erinnere) bevoelkern. [[Benutzer:Witzman|Witzman]] 21:55, 21. Feb 2006 (CET)
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Eine kurze Frage.
Stehen Dinoponera quadriceps unter Schutz?

Version vom 24. März 2006, 13:13 Uhr

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Von AmeisenWiki:Ich brauche Hilfe hierher kopiert:

Was ist die häufigste Ameisenart, die in unseren deutschen heimischen Wäldern auftauchen? Waldameise?


Antwort: Falls die Frage sich nur auf Waldameisen bezieht, dürfte Formica polyctena die häufigste sein, sowohl nach Anzahl der Nester als auch nach Gesamtzahl der Individuen.

Betrachtet man alle in Wäldern heimischen Arten, so ist nach Anzahl der Nester sicher eine der Temnothorax- oder der Leptothorax-Arten der Sieger.

Temnothorax nylanderi (plus die in den östlichen Teilen Deutschlands an ihrer Stelle auftretende, fast gleich aussehende und gleich lebende T. crassispinus) ist eine der häufigsten Arten. In geeigneten Laubwäldern (bes. Eiche und Mischwald) leben gegen 4 Völker pro Quadratmeter (maximal beobachtet: 33 auf einem einzigen qm!). Rechnet man vorsichtig auch nur 1 Volk pro qm, so sind das auf einem Quadratkilometer schon 1 Million Völker. Mal geeignete Waldfläche in qkm (es ist unbekannt, wie viele der ca. 110.000 qkm Waldfläche in D „geeignet“ sind; aber die 60 % Mischwald darunter dürften weitgehend geeignet sein, also 66.000 qkm).

Mit 66.000 qkm x 1 Million Völker wären wir bei 66 Milliarden Völkern. Mal ungefähre durchschnittliche Anzahl Arbeiterinnen (ca. 50) = 330 000 000 000 Individuen. Rechnet man die pro Durchschnittsvolk anzunehmenden etwa 100 Larven dazu, das sind ja auch „Ameisen“, kommen wir auf 990 Milliarden Individuen, als knapp eine Billion!

Auch die in Baumkronen (Eiche, Kiefer u.a.) lebende Temnothorax affinis kann bestimmt mit vergleichbar große Zahlen aufwarten: Auf einer einzigen, 15 m hohen Eiche können sich nach Seifert (1996) 50 – 100 Völkchen befinden. Wenn wir die von einer solchen Eiche abgedeckte Fläche mal grob mit 10 x 10 m = 100 qm annehmen, sind wir auch für diese Art bei 0.5 bis 1 Nest pro qm. Individuenzahl vergleichbar mit T. nylanderi. Und unter dem Baum leben auch die ca. 100 Völker von T. nylanderi….

Bitte auf Rechenfehler überprüfen; ich kann eigentlich nur bis drei zählen :-(

Dieses Thema wurde geklärt und ist somit beendet.

Hinterlassen Ameisen als Kot eigentlich Feststoffe oder flüssiges?

Ich kann es nicht genau sagen, wuerde aber vermuten, der Kot ist fest. Waere er fluessig, waere die Wassermenge so gering, das sie in kuerzester Zeit verdunstet waere. Wie gesagt, das ist nur eine Vermutung meinerseits, wenn jemand etwas geneueres sagen kann, soll er sich hier nochmal zu Wort melden. Aber es erscheint mir logisch. Witzman 10:16, 16. Feb 2006 (CET)

@ Witzman: Das stimmt nicht ganz. Der Kot der adulten Ameisen ist flüssig oder breiig, trocknet natürlich dann rasch ein, wenn er an einem trockenen Ort abgesetzt wird. Dagegen ist das Meconium (larvaler Kot, der erst kurz vor der Verpuppung abgesetzt wird) eine ziemlich feste, nur leicht feuchte Masse. (A. Buschinger)

Dieses Thema wurde geklärt und ist somit beendet.

Von Diskussionsseite hierher verschoben von GFJ 21:56, 21. Feb 2006 (CET)

Ich finde kaum Informationen über die Messor capitatus. Vor allem interessiert mich, wo diese Art in freier Wildbahn lebt und ob sie Winterruhe hält (wie andere Messor Arten) oder nicht? Bei antstore wurde Winterruhe für die capitatus nicht extra benannt.

Vielen Dank schon im Voraus für die Antwort.

Das Problem dabei ist, dass diese Art erst seit einigen Wochen/Monaten abgeboten wird, und somit noch sogut wie keine Haltungsberichte zu finden sind. Was ich gelesen habe, unterscheiden sie sich fast nicht von Messor barbarus ausser, dass sie einen anderen Lebensraum (hoeher, wenn ich mich recht erinnere) bevoelkern. Witzman 21:55, 21. Feb 2006 (CET)
Dieses Thema wurde geklärt und ist somit beendet.

Eine kurze Frage.

Stehen Dinoponera quadriceps unter Schutz?