Laboulbenia: Unterschied zwischen den Versionen

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Herraiz, J.A. & X. Espadaler (2007): Laboulbenia formicarum (Ascomycota, Laboulbeniales) Reaches the Mediterranean. Sociobiology 50, 449-455.
'''Laboulbenia formicarum''' ist eine weitere Pilzart, die auf der Cuticula von Ameisen wächst. In Nordost-Spanien wurde sie nun erstmals im Mittelmeergebiet nachgewiesen, auf der invasiven Ameise ''[[Lasius neglectus]]'', die ihrerseits erst in jüngerer Zeit nach Spanien eingeschleppt wurde. Die Pilzinfektion scheint die Ameisen wenig zu beeinträchtigen. Weitere elf Ameisenarten aus dem Gebiet waren nicht infiziert, aber 599 von 739 ''Lasius neglectus''-Arbeiterinnen trugen den Pilz. Nach Abbildungen in der Veröffentlichung<ref>Herraiz, J.A. & X. Espadaler (2007): Laboulbenia formicarum (Ascomycota, Laboulbeniales) Reaches the Mediterranean. Sociobiology 50, 449-455; [http://www.creaf.uab.es/xeg/lasius/Archivos/Sociobiology50_449_455.pdf hier] abrufbar</ref> erscheint der Befall als feiner Flaum auf der Oberfläche. „Befallene Ameisen sehen Igeln ähnlich“, laut einem Zitat von Wheeler (1910).
Von den drei Gattungen und fünf Arten der Laboulbeniales lebt eine auf europäischen ''[[Myrmica]]''-Arten, eine auf ''Paratrechina'' in Argentinien, eine auf [[Eciton]] in Südamerika; ''L. camponoti'' kommt in Indien, der Türkei und Spanien auf ''[[Camponotus]]'' vor, während die jetzt neu für Europa entdeckte ''L. formicarum'' in Nordamerika weit verbreitet ist, von Ontario bis New Mexico. Dort befällt der Pilz mindestens 14 Arten aus den Gattungen ''[[Lasius]]'', ''[[Myrmecocystus]]'', ''[[Polyergus]]'' und ''[[Prenolepis]]''. Auf Madeira wurde der Pilz an ''[[Lasius grandis]]'' gefunden.


'''Laboulbenia formicarum''' ist eine weitere Pilzart, die auf der Cuticula von Ameisen wächst. In Nordost-Spanien wurde sie nun erstmals im Mittelmeergebiet nachgewiesen, auf der invasiven Ameise [[Lasius neglectus]], die ihrerseits erst in jüngerer Zeit nach Spanien eingeschleppt wurde. Die Pilzinfektion scheint die Ameisen wenig zu beeinträchtigen. Weitere elf Ameisenarten aus dem Gebiet waren nicht infiziert, aber 599 von 739 Lasius neglectus-Arbeiterinnen trugen den Pilz. Nach Abbildungen in der Veröffentlichung erscheint der Befall als feiner Flaum auf der Oberfläche. „Befallene Ameisen sehen Igeln ähnlich“, laut einem Zitat von Wheeler (1910).
==Literatur==
Von den drei Gattungen und fünf Arten der Laboulbeniales lebt eine auf europäischen [[Myrmica]]-Arten, eine auf Paratrechina in Argentinien, eine auf Eciton in Südamerika; L. camponoti kommt in Indien, der Türkei und Spanien auf [[Camponotus]] vor, während die jetzt neu für Europa entdeckte L. formicarum in Nordamerika weit verbreitet ist, von Ontario bis New Mexico. Dort befällt der Pilz mindestens 14 Arten aus den Gattungen [[Lasius]], [[Myrmecocystus]], [[Polyergus]] und Prenolepis. Auf Madeira wurde der Pilz an [[Lasius grandis]] gefunden.
*Espadaler, X., Lebas, C., Wagenknecht, J. & S. Tragust. 2011. Laboulbenia formicarum (Ascomycota, Laboulbeniales), an exotic parasitic fungus, on an exotic ant in France. Vie et Milieu 61: 41-44; [http://www.creaf.uab.es/xeg/lasius/Archivos/VieMilieu61_41_44.pdf hier] abrufbar


(30. August 2007)
==Weblinks==
*[http://www.creaf.uab.es/xeg/lasius/Ingles/interactions.htm#ectoparasitos ein Beispiel] mit Bild vom Befall durch Laboulbenia aus Herraiz & Espalader 2007 (englisch)
 
==Einzelnachweise==
<references/>


[[Kategorie:Krankheiten und Parasiten]]
[[Kategorie:Krankheiten und Parasiten]]

Aktuelle Version vom 14. Juli 2012, 10:12 Uhr

Laboulbenia formicarum ist eine weitere Pilzart, die auf der Cuticula von Ameisen wächst. In Nordost-Spanien wurde sie nun erstmals im Mittelmeergebiet nachgewiesen, auf der invasiven Ameise Lasius neglectus, die ihrerseits erst in jüngerer Zeit nach Spanien eingeschleppt wurde. Die Pilzinfektion scheint die Ameisen wenig zu beeinträchtigen. Weitere elf Ameisenarten aus dem Gebiet waren nicht infiziert, aber 599 von 739 Lasius neglectus-Arbeiterinnen trugen den Pilz. Nach Abbildungen in der Veröffentlichung[1] erscheint der Befall als feiner Flaum auf der Oberfläche. „Befallene Ameisen sehen Igeln ähnlich“, laut einem Zitat von Wheeler (1910). Von den drei Gattungen und fünf Arten der Laboulbeniales lebt eine auf europäischen Myrmica-Arten, eine auf Paratrechina in Argentinien, eine auf Eciton in Südamerika; L. camponoti kommt in Indien, der Türkei und Spanien auf Camponotus vor, während die jetzt neu für Europa entdeckte L. formicarum in Nordamerika weit verbreitet ist, von Ontario bis New Mexico. Dort befällt der Pilz mindestens 14 Arten aus den Gattungen Lasius, Myrmecocystus, Polyergus und Prenolepis. Auf Madeira wurde der Pilz an Lasius grandis gefunden.

Literatur

  • Espadaler, X., Lebas, C., Wagenknecht, J. & S. Tragust. 2011. Laboulbenia formicarum (Ascomycota, Laboulbeniales), an exotic parasitic fungus, on an exotic ant in France. Vie et Milieu 61: 41-44; hier abrufbar

Weblinks

  • ein Beispiel mit Bild vom Befall durch Laboulbenia aus Herraiz & Espalader 2007 (englisch)

Einzelnachweise

  1. ^ Herraiz, J.A. & X. Espadaler (2007): Laboulbenia formicarum (Ascomycota, Laboulbeniales) Reaches the Mediterranean. Sociobiology 50, 449-455; hier abrufbar